Behandlungsschwerpunkte
- Präoperative Anästhesie-Ambulanz
- Sichere Narkose auch bei Risikopatienten
- Spezialisierte Schmerztherapie nach großen Operationen
- Postoperative Intensivmedizinische Überwachung und Therapie
- Schmerzambulanz für die Behandlung chronischer Schmerzen
- Innerklinische notfallmedizinische Versorgung
Forschungsschwerpunkte
- Akutes Nierenversagen und neue Nierenersatzverfahren
- Bedeutung individueller Stressreaktionsmuster für das Verhalten in Notfallsituationen
- Einfluss der Anästhesie auf die postoperative Erholung
- Intestinale Sauerstoffversorgung und Mikrozirkulation
- Kardioanästhesie
- Kreislaufregulation
- Mechanismen der Nozizeption
- Molekulare Mechanismen der Organprotektion
- Neuromonitoring
- Perioperatives Gerinnungsmanagement
Die Klinik für Anästhesiologie ist mit 130 ärztlichen und nicht ärztlichen Mitarbeitern eine der größten Fachabteilungen des Universitätsklinikums Düsseldorf, da zu ihrem Aufgabenspektrum nicht nur die Anästhesiologie, sondern auch die operative Intensivmedizin, die Schmerztherapie sowie die Notfallmedizin gehören.
Versorgung der Patienten
Die Klinik für Anästhesiologie ist präoperativ zuständig für eine gründliche körperliche Untersuchung des Patienten, die Bewertung aller klinischen Befunde und damit auch die Risikoeinschätzung sowie die Wahl des geeigneten Narkoseverfahrens. Der Abbau von Narkoseängsten und die medikamentöse Vorbereitung auf den Eingrifff gehören ebenfalls zu den Aufgaben der präoperativen Patientenbetreuung.
Am Operationstag besteht das Tätigkeitsspektrum nicht allein darin, Allgemeinanästhesien oder regionale Schmerzblockaden durchzuführen, sondern vor allem in einer engmaschigen Überwachung der Funktionen aller lebenswichtiger Organe, insbesondere des Herzkreislauf-Systems, der Lunge, des Gehirns und der Nieren. Der Anästhesist ist damit maßgeblich für die Sicherheit des Patienten verantwortlich und besitzt die Qualifikation, für eine Wiederherstellung akut auftretender Organfunktionsstörungen zu sorgen. Jährlich werden mehr als 18.000 Anästhesien in sämtlichen operativen Kliniken und diagnostischen Einrichtungen durchgeführt.
In der postoperativen Phase wird der Patient in einer Aufwachstation so lange überwacht, bis er auf die Allgemeinstation zurückverlegt werden kann. Nach sehr ausgedehnten operativen Eingriffen kann es notwendig werden, dass der Patient auf der operativen Intensivstation überwacht und behandelt werden muss. Die Station umfasst 40 Betten und steht unter der ärztlichen Leitung eines in der Intensivmedizin besonders qualifizierten Anästhesisten. Zum Aufgabenspektrum in der postoperativen Phase gehört außerdem eine spezialisierte Schmerztherapie nach allen Eingriffen, die mit erheblichen Wundschmerzen einhergehen. Hierfür steht ein „Rund um die Uhr“-Schmerzdienst zur Verfügung.
Für die Behandlung chronischer Schmerzen wurde eine interdisziplinäre Schmerzambulanz eingerichtet. Dort behandeln speziell ausgebildete Anästhesisten jährlich rund 500 Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen. Schließlich gehören auch die klinische und präklinische Notfall- und Rettungsmedizin zum Aufgabenspektrum der Klinik. Für alle Aufgabengebiete stehen hochmotivierte und spezialisierte Teams von Ärzten und Pflegekräften bereit, die sich nicht nur in medizinischer, sondern auch in menschlicher Hinsicht einer optimalen Krankenversorgung verpflichtet fühlen.
Für die Klinik spielt kontinuierliche Weiterbildung eine besonders wichtige Rolle. Zweimal in der Woche finden Fortbildungsveranstaltungen auf den Gebieten Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin statt, einmal im Monat wird eine interdisziplinäre Schmerzkonferenz abgehalten. Ein neuartiger Patientensimulator erlaubt eine äußerst realitätsnahe Programmierung aller denkbaren im Operationssaal auftretenden Krisenszenarien in der Intensiv- und Notfallmedizin. Den ärztlichen Mitarbeitern wird auf diese Weise die Möglichkeit geboten, ihre praktischen Fähigkeiten bei der diagnostischen und therapeutischen Bewältigung klinischer Krisensituationen systematisch zu vertiefen. Alle Fortbildungsverantaltungen werden qualitativ bewertet und von der Ärztekammer Nordrhein zertifiziert. Zur Qualitätssicherung der ärztlichen Weiterbildung werden regelmäßig Weiterbildungsgespräche geführt und die Qualität der Ausbildenden evaluiert.
Forschung und Lehre
An der Klinik für Anästhesiologie befassen sich acht klinische und experimentelle Arbeitsgruppen mit praxisrelevanten Fragestellungen in der Anästhesiologie, der Intensiv- und Notfallmedizin sowie der Schmerzforschung. Die Forschungsprojekte werden mit erheblichen Drittmitteln gefördert und haben mehrfach hohe wissenschaftliche Auszeichnungen erhalten. Oberstes Ziel der wissenschaftlichen Aktivitäten ist es, Forschungsergebnisse möglichst schnell zum Nutzen der Patienten im klinischen Alltag anwenden zu können.
Der zunehmenden Bedeutung der Anästhesiologie trägt die neue Approbationsordnung für Ärzte Rechnung. Neben dem Querschnittsfach Notfallmedizin ist nun auch die Anästhesiologie/Intensivmedizin Pflichtfach mit benoteten Leistungsnachweisen. Schon in den vergangenen Semestern erhielten die von der Klinik für Anästhesiologie veranstalteten Pflichtpraktika „Akute Notfälle und erste ärztliche Hilfe“ sowie „Notfallmedizin“ bei der Evaluation der Lehrqualität die höchsten Bewertungsnoten. Im ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung schnitten die in der Notfallmedizin ausgebildeten Studenten verglichen mit den Prüfungsergebnissen in den zehn anderen Fächern am besten ab und lagen über dem Bundesdurchschnitt. Ein speziell für den Unterricht entwickelter Patientensimulator – „ein Patient, der alles verzeiht“ – erleichtert den Studenten nicht nur, praktische klinische Fertigkeiten wie die Intubation, die maschinelle Beatmung oder die Bewertung und Korrektur unerwünschter pharmakologischer Effekte zu erlernen, sondern auch die Beherrschung häufig vorkommender Notfälle zu trainieren. Diese innovative Technik wird die bisher überwiegend theoretische Ausbildung der Medizinstudenten revolutionieren und das problemorientierte Lernen in Kleingruppen fördern.
Vita Universitätsprofessor Dr. med. Benedikt Pannen
Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen | |
Stipendiat der Studienstiftung Cusanuswerk | |
1987: | Erteilung der Approbation als Arzt durch das Regierungspräsidium Düsseldorf |
1988: | Promotion zum Doktor der Medizin am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Marburg |
1988-1989: | Wissenschaftlicher Assistent am Pathologisch-Anatomischen Institut der Universität Mainz |
1989-1993: | Assistenzarzt an der Anästhesiologischen Universitätsklinik Freiburg |
1993: | Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie durch die Bezirksärztekammer Südbaden |
1993-1995: | Postdoctoral Fellow an der Johns Hopkins University, School of Medicine, Department of Anesthesia and Critical Care Medicine in Baltimore, U.S.A. |
1995 –1999: | Tätigkeit als Facharzt an der Anästhesiologischen Universitätsklinik Freiburg |
1998: | Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Fresenius-Stiftung) |
1999: | Habilitation und Venia Legendi für das Fach Anästhesiologie |
1999: | Ernennung zum Oberarzt der AnästhesiologischenUniversitätsklinik Freiburg |
2000: | Heisenberg-Stipendiat der DFG |
2001: | Clinical Scholar Research Award der European Academy of Anaesthesiology |
2002-2007: | Geschäftsführender Oberarzt der Anästhesiologischen Universitätsklinik Freiburg |
2003: | Fakultative Weiterbildung Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin |
2004: | Ernennung zum C3-Professor für Anästhesiologie an der Universität Freiburg |
2006: | Berufung auf die Lehrstühle für Anästhesiologie der Medizinischen Fakultäten der Universität zu Köln und der Universität Düsseldorf |
2007: | Ernennung zum W3-Professor für Anästhesiologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf |
Seit dem 1. Februar 2007 ist Prof. Benedikt Pannen Direktor der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf |